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Abrakadabra - ein
Wort, das seit Jahrhunderten die
Fantasie beflügelt und wie ein Schlüssel zu einer verborgenen Welt wirkt. Doch was steckt eigentlich dahinter? Woher stammt dieser Klang, der wie ein Zauberspruch durch die Zeiten hallt?
Eine weitverbreitete Theorie führt Abrakadabra auf die alte aramäische Sprache zurück. Der Ausdruck soll einst "Ich erschaffe, während ich spreche" bedeutet haben - ein Hinweis auf die Schöpfungskraft des gesprochenen Wortes. Es heißt, dieser Begriff könnte aus religiösen Schriften stammen, deren Inhalte längst im Nebel der Geschichte verschwunden sind.
Auch Verbindungen zum Hebräischen wurden gezogen: "Ab" für Vater, "Ben" für Sohn und "Ruach HaKodesch" - der heilige Geist - könnten sich im Wort Abrakadabra widerspiegeln, wenn auch nur als mystische Andeutung.
Andere Sprachforscher vermuten wiederum einen lateinischen Ursprung: "Abecadarius", ein Wort, das auf die Ordnung des Alphabets hinweist. Oder aber eine Wurzel im Griechischen: "Abraxas" - ein magischer Begriff, dessen sieben Buchstaben den Zahlenwert 365 ergeben. Eine Zahl, die für den Lauf der Sonne durch das Jahr steht. Schon früh trugen sowohl Christen als auch Juden Talismane mit dem Wort Abraxas, in der Hoffnung, sich damit vor dunklen Mächten zu schützen.
Ein Schutzzeichen aus Schrift und Symbolik
Der erste belegte schriftliche Gebrauch von
Abrakadabra taucht im 2. Jahrhundert auf. Quintus Serenus Sammonicus, Mediziner und Gelehrter am Hof des römischen Kaisers Caracalla, empfahl in seinem Werk Liber Medicinalis, ein Amulett zu tragen, auf dem das
Wort Abrakadabra in Form eines umgedrehten Dreiecks geschrieben steht. Jeder Buchstabe wurde in der Zeile darunter um einen gekürzt, bis nur noch ein einzelnes "A" übrig blieb. Dieses Zeichen wurde auf Papyrus geschrieben, in Leinen gewickelt und neun Tage lang als Schutzamulett getragen - danach sollte es in einen nach Osten fließenden Fluss geworfen werden.
Ein solcher
Talisman sollte die sogenannte "schlechte Luft" vertreiben - eine Bezeichnung, die man für die Ursachen von Fieber und Malaria verwendete. Sollte das nichts helfen, empfahl Serenus etwas kurioses: den ganzen Körper mit Löwenfett einzureiben.
Serenus war Schüler von Basilides, einem christlich-gnostischen Lehrer, der sich leidenschaftlich mit Zahlenmystik beschäftigte. Es wird vermutet, dass Basilides der Erste war, der Abrakadabra als magische Formel verwendete. Seine Lehre verband pythagoreische Prinzipien mit spirituellem Wissen - vielleicht der Grund, warum das Amulett genau die Form eines Dreiecks hatte.
Vom Zauberspruch zur Bühnenshow
Tatsächlich dauerte es bis ins 17. Jahrhundert, ehe Chinin als medizinische Antwort auf Malaria entdeckt wurde. Doch das Zauberwort lebte weiter - auch im Mittelalter. In medizinischen Schriften jener Zeit wurde
Abrakadabra weiterhin als wirksame Formel gegen böse Geister und unsichtbare Bedrohungen empfohlen.
Als im 18. Jahrhundert die Pest wütete, griffen viele Menschen wieder zu den alten Amuletten. Man glaubte, die Seuche sei das Werk dunkler Mächte - und Abrakadabra der
Schutz dagegen. Daniel Defoe berichtete in seinem "Journal of a Plague Year" über Menschen, die Pyramiden aus Zauberformeln trugen, um sich vor dem unsichtbaren Tod zu schützen.
Erst mit dem Aufkommen der modernen Wissenschaft im 19. Jahrhundert verlor das
Wort seine magische Kraft - zumindest im öffentlichen Bewusstsein. Heute wird es vor allem von Zauberkünstlern auf der Bühne genutzt, als Erinnerung an eine Zeit, in der Sprache selbst als schöpferische Macht galt.
Ob nun göttlicher Ursprung oder mystischer Zahlencode - Abrakadabra bleibt ein faszinierendes Relikt einer Welt, in der Worte noch Wunder bewirkten.
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