Lebensberatung der neuen Zeit & mehr ...
"Wenn das geliebte Umfeld kleiner wird und die eigene Mobilität abnimmt".
Die ältere Dame auf dem Balkon ...
... vielleicht kennen Sie in der Nachbarschaft eine ältere Dame, die ihren Ehemann vor Kurzem verloren hat und deren liebster Ort neben der Wohnung ihr Balkon ist.
Viele Jahre hat sie gemeinsam mit ihrem Mann auf dem Balkon Blumen gepflanzt und jeden Morgen mit frischem Wasser getränkt. Zusammen verbrachte das Ehepaar viel Zeit auf dem Balkon, ihrer geliebten kleinen Oase.
Heute ist die ältere Dame allein auf dem Balkon zu sehen und macht den Eindruck, kleiner geworden zu sein. Still und in sich versunken sitzt sie da. Ihr Blick ist trauriger geworden und es scheint so, als ob die Dame weniger Besuch bekommt. Früher hatte sie stets ein Lächeln für andere übrig gehabt.
Ihre Blumen giesst sie auch heute noch mit dem frischen Wasser. Fern von allem Geschehen und am Rande des Alltags, allein.
Vielleicht denkt sie beim Giessen der Blumen an vergangene Tage. An eine Zeit, die voller Hoffnungen und Träume gewesen ist. An gemeinsame Tanzabende mit ihrem Mann, an denen ihr Rock im Takt hin und her schwebte. Oder an gemeinsame Reisen in ferne Städte und Länder, in denen sie als Paar ihr Lebensglück gemeinsam erlebten und lebten.
Heute, Jahre später, sind die Blumen ihre stillen Begleiter, geben Halt und Trost.
Oder...
Der ältere Herr beim Bäcker ...
... Ihnen begegnet jeden Morgen beim Bäcker ein älterer Herr mit einem aus der Mode gekommenen, aber sehr feinen Anzug. Wobei der schön verzierte Gehstock an seiner Seite stets auffällt und der eigene Blick immer wieder zu dem Tisch hingeht, wo der Herr schweigend seinen Kaffee trinkt.
Was der ältere Mann wohl für eine Geschichte zu erzählen hat, wenn sich die Zeit dafür genommen wird?
Dann würde der ältere Herr vielleicht erzählen, dass er schon immer einen kleinen Freundeskreis pflegte, aber sein Netzwerk in den Jahren noch kleiner geworden ist. Einst ein Unfall seinen Freund aus dem Leben gerissen hat und seine anderen Bekannten schon in Unterkünften wohnen, in denen sie eine nähere Versorgung erfahren.
Vertrauend, weitere kleine Episoden aus dem Leben des älteren Herren zu hören sind.
Von der Zeit, als er seine Frau aufgeregt in die Klinik fuhr, weil die Wehen einsetzten. Er Jahre später sein Kind am Samstag zum Sportverein begleitete und sich über jeden Erfolg mit freute. Seine geliebte Frau dann mit den dampfenden Hefeklössen auf sie zu Hause wartete.
Zwei kleine Episoden eines Lebens, die jeden Tag um uns herum gelebt werden und in deren Prozesse des Alterns auch wir alle eingebunden sind.
Jeder für sich und doch in der Tiefe alle zusammen.
Gründe des Alleinseins
Es gibt weitaus mehr Gründe für das
Alleinsein im
Alter.
Zum Beispiel, weil:
- Die nachlassende Gesundheit zu immer mehr Ruhephasen zwingt.
- Die eigene eingeschränkte Mobilität in der Wohnung stattfindet.
- Die Kinder weggezogen sind, im "Hamsterrad" der schnelllebigen Zeit stecken.
- Die Geschwister bereits verstorben oder in Alten- und Pflegeheimen wohnen.
- Die geliebten Freunde aus dem Heimatland ausgewandert sind.
Schrittweise und vom Umfeld unbemerkt verschiebt sich so die Lebensrealität mit dem zunehmenden Alter und die eigene Identität wird dabei fremder. Es beginnt der Lebensabschnitt, in der das Kinderlachen im Haus leiser wird oder ganz verstummt. Die Stühle am Esstisch leer bleiben und viele wichtige Alltagsrituale mehr und mehr verloren gehen. Eine Situation, wovor sich viele von uns fürchten!
Am Rande des Alltags
Doch werden wir uns früher oder später ähnlichen Situationen stellen müssen. Mit der Hoffnung, dass diese Zeit am Rande des Alltags einen nicht so hart trifft. Und weil die Hoffnung bekanntlich in der Zukunft liegt, kann der Glaube in uns wachsen, vor dieser Einsamkeit verschont zu bleiben und selbst viel Gutes präventiv zu tun. Die unmittelbaren positiven Umstände sind die Voraussetzung dafür!
Alleinsein versus Einsamkeit
Ein wichtiger Aspekt ist es, dass Alleinsein mit Einsamkeit nicht verwechselt wird. Einsam können wir uns auch in einer gegenwärtigen Beziehung fühlen. Vielleicht ist ein weiterer Grund für die Entscheidung, allein im Alter zu leben, die Furcht vor einer neuen Bindung oder es fehlt einfach der eigene innere Antrieb.
Frauen und Männer
Es scheint so, dass im zunehmenden Alter mehr Frauen allein leben als Männer. Und dass es kaum ein Unterschied macht, ob wir anonym in einem Wohnblock leben oder zurückgezogen auf dem Land, in unmittelbarer Nachbarschaft.
Lösungsansätze
Zusammen lassen sich Ideen und Lösungsansätze finden, die vorbeugend wirken und Chancen bieten. Natürlich bin ich auch für Sie da, wenn es darum geht, Ihnen zuzuhören.
Ich freue mich auf Sie und unser Kennenlernen.
Ihre Syrid-Marlen
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