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Der Hinduismus gehört zu den ältesten Religionen der Welt und prägt seit Jahrtausenden das kulturelle und spirituelle Leben Indiens. Er wird auch "Sanatan Dharma" genannt, was so viel wie "ewige Ordnung" oder "das, was immer war und immer sein wird" bedeutet. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass der Hinduismus keinen klaren Anfang hat und sich über viele Generationen hinweg stets neu entfaltet.
Im Unterschied zu anderen Weltreligionen gibt es keinen Propheten oder Gründer, der diese Tradition ins Leben gerufen hat. Vielmehr ist der Hinduismus aus verschiedenen Strömungen, Überzeugungen und Praktiken hervorgegangen, die sich im Laufe der Zeit zusammengefunden haben. Eine zentrale Rolle spielen dabei die
Veden, die ältesten überlieferten Schriften des alten Indien. Aus diesen entstanden später weitere Texte wie die Upanishaden, das Mahabharata oder das Ramayana, die bis heute das Fundament des Glaubens bilden.
Brahman und die Götterwelt
Das Herzstück
des Hinduismus ist die Vorstellung von Brahman, der höchsten Wirklichkeit. Brahman gilt als formlos, unvergänglich und allgegenwärtig. Es ist das Prinzip, das allem zugrunde liegt - die Ursache und zugleich die Essenz des gesamten Kosmos. Jeder Mensch, jedes Lebewesen und selbst jedes Atom ist Ausdruck dieser universellen Kraft.
Gleichzeitig manifestiert sich Brahman in unterschiedlichen Gestalten. Am bekanntesten sind die drei großen Erscheinungsformen:
Brahma, der Schöpfer des Universums, Vishnu, der Bewahrer, der Ordnung und Gleichgewicht erhält, und Shiva, der Zerstörer, der Platz für Neues schafft. Im westlichen Denken klingt "Zerstörung" oft negativ, doch im Hinduismus ist sie ein notwendiger Teil des ewigen Kreislaufs von Leben, Tod und Wiedergeburt.
Obwohl von rund 330 Millionen Gottheiten die Rede ist, sind diese unzähligen Gestalten letztlich Ausdruck des einen, allumfassenden Prinzips. Die Vielfalt der
Götter spiegelt die Vielfalt des Lebens wider, und jede Gottheit verkörpert eine besondere Facette des Göttlichen.
Die Bedeutung der Veden
Die Veden sind weit mehr als religiöse Texte. Sie enthalten Hymnen, Gebete,
Rituale, Mythen und philosophische Überlegungen, die nicht nur den Glauben, sondern auch die Kultur und Geschichte Indiens geprägt haben. Der Rigveda, die älteste dieser Schriften, gilt als eine der bedeutendsten spirituellen Quellen der Menschheit.
Wer die Veden als heilig anerkennt, wird als Hindu betrachtet. In ihnen finden sich die Grundlagen des spirituellen Denkens, das bis heute den Alltag vieler Menschen beeinflusst. Von der Ausgestaltung von Festen über Rituale im Familienleben bis hin zu tiefen philosophischen Fragen - die Veden sind ein Leitfaden, der Religion und Kultur untrennbar miteinander verbindet.
Karma, Wiedergeburt und Moksha
Ein zentrales Konzept
des Hinduismus ist das
Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung. Jede Handlung, jedes Wort und jeder Gedanke haben Konsequenzen - in diesem Leben oder im nächsten. Das Karma bestimmt, in welcher Form ein Mensch wiedergeboren wird, bis das höchste Ziel erreicht ist:
Moksha, die Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt.
Der Weg zu Moksha kann sehr unterschiedlich sein. Manche Hindus folgen einem Leben voller Rituale und Einhaltung von Regeln, um eine gute Wiedergeburt zu sichern. Andere widmen sich vollkommen einer Gottheit, zum Beispiel Vishnu, Krishna oder Shiva, und suchen Erlösung durch Hingabe.
Im Hinduismus werden vier Pfade beschrieben, die zur Befreiung führen: Bhakti-Yoga (der Weg der Hingabe), Kriya-Yoga (der Weg der Disziplin), Jnana-Yoga (der Weg des Wissens) und Karma-Yoga (der Weg des selbstlosen Handelns). Jeder Mensch kann seinen eigenen Weg wählen, doch alle haben dasselbe Ziel - die Vereinigung mit Brahman und das Überwinden von
Ego, Gier und Bindung an das Materielle.
So zeigt sich
der Hinduismus nicht nur als Religion, sondern auch als Lebensweg. Er lehrt, Schönheit im Alltäglichen zu erkennen, alle Lebewesen als gleichwertig zu betrachten und den inneren Frieden zu suchen, der letztlich zur Befreiung führt.
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