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Astrologie - Tarot - Musik

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Zukunftsblick
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Astrologie

Astrologie - Tarot - Musik

Zweifellos haftet der Astrologie etwas Unseriöses an. Woher kommt das?

Im Spätmittelalter scheiden sich die Wege und solange bei der Beobachtung des Sternenhimmels die Ehrfurcht vor der Schöpfung überwog und man im wunderbaren Regelwerk der Wiederkehr von Tag und Nacht und den Jahreszeiten die göttlichen Ordnungsprinzipien erkannte, war das nicht so.

Es galt daher als Selbstverständlichkeit, ja geradezu als Ausdruck redlichen Handelns, wenn sich ein Mediziner hinsichtlich der Festlegung des richtigen Zeitpunktes für einen Aderlass am Sternenlauf orientierte. Die nötigen Kalender hierfür, die sogenannten "Lasstafeln" oder Aderlassmännchen, legen hiervon Zeugnis ab.

Im Paris des 15. Jahrhunderts konnten Astrologie und Medizin nur in Kombination miteinander studiert werden. Die Orientierung am grossen Schöpfungsplan galt als gottgefällig, nicht nur an der Sorbonne. Und selbst wenn die Behandlung ohne Erfolg verlief, kam doch zumindest Gottes Wille zum Ausdruck.

Dass wir die Dinge heute anders betrachten, haben wir dem Zeitalter der Aufklärung und der Entwicklung der Wissenschaften zu verdanken. Zuvor hatten kirchliche Lehrmeinungen alleinigen Anspruch auf Wahrheit.

Astrologie und Tarot in der Vergangenheit

In allgemeiner Betrachtung ist es so, dass in kosmischen Beziehungen Zusammenhänge erkennbar werden, während Karten das Zufallsprinzip hinzufügen und so entsteht aus beidem ein Spiegelbild zum Leben hinsichtlich Zufälligkeit und Abhängigkeiten.

Ein erfahrener Kartenleger, der von Haus aus ein guter Zuhörer sein muss, vermag es daher, auf der Ebene symbolischer Neutralität Dinge anzusprechen, die sich der Gesprächspartner noch nicht so klar gemacht hat.

Es entsteht ein Dialog über das Allgemeine mit Bezug zum Speziellen. Die Treffsicherheit der Aussagen entsteht daher nicht durch das, was eine zufällig gezogene Karte vorher sagt, sondern dadurch, was sich durch den Vergleich von Lebenserfahrung und Beobachtung ergibt. Daher ist der Dialog durchaus seriös, sofern die klassischen Klischees beiseite gelegt werden und man sich darauf besinnt, was ein hilfsbereiter Mensch einem anderen bieten kann.

Astrologie und Tarot sind vor diesem Hintergrund eine Art überlieferter Vorgehensweise, die sich bewährt hat, weil sich prinzipielle Fragen im Leben ebenso regelmässig wiederholen wie der Aufgang der Sonne.

In der Regel kreisen die Themen um:

- Selbsterkenntnis und Selbstbewusstsein
- Wie wirken wir auf unsere Umwelt
- Beziehung und Partnerschaft
- Talente und Potentiale
- Schwächen und Sorgen

Mit dem Vorhandensein von zwölf prinzipiellen Charakteren ist eine Vorsortierung vorgenommen, mit deren Hilfe ein rascher Gesprächseinstieg vereinfacht wird. In der Zahl Zwölf steckt eine Menge religiöser Symbolik und Mystik. Sie begegnet uns wieder auf dem Zifferblatt der Uhr - in der Einteilung des Tages in 2x12 Stunden - oder in der Einteilung der Musik in 2x12 Tonarten (Dur und Moll) mit ihren jeweils eigenen Klangcharakteren. Ein Musiker käme kaum auf die Idee, sie deshalb als unseriös zu betrachten.

Auch in der Einteilung der Wochentage in Analogie zur Schöpfungsgeschichte führen wir eine Tradition fort und leben damit, ganz abgesehen von unserer Zeitrechnung ab Christi Geburt. Das Mittelalter ist noch immer um uns.

Im Zentrum des Interesses steht der Mensch

Wir erlangen innerliche Unabhängigkeit durch die Kenntnis darüber - kaum durch die Abschaffung unseres Kalenders oder durch das Abschalten des Radios. Von daher kann man auch die Astrologie mit anderen Augen betrachten, d.h. als Kulturerbe, mit dem wir heute anders, eben aufgeklärt umgehen.

Im Zentrum des Interesses steht der Mensch, dem in vielen praktischen Lebensfragen Auskunft gegeben werden kann, noch bevor er sich an einen Berater, oder an einen Geistlichen wendet. Wer in einer bestimmten Situation bevorzugt wird oder ob man sich einem Freund anvertraut, hängt von der Problemstellung und von der Bereitschaft zur Offenheit gegenüber dem Gesprächspartner ab.

Die Kritik an der Hinzuziehung überirdischer Kräfte kommt in historischer Lesart durch den Begriff Hokuspokus zum Ausdruck, der seinen Ursprung nach weit verbreiteter Theorie in der Verballhornung des lateinischen "Hoc est corpus meum" (deutsch: Dies ist mein Leib) hat.

Nachdem die Eucharistiefeier bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil in lateinischer Sprache gehalten wurde, verstanden die Hörer kaum etwas anderes als Hokuspokus. Nach katholischer Lehrmeinung wandelt sich in diesem Moment die Hostie in den Leib Christi. Somit haftet den begleitenden Worten etwas von der Magie eines Zauberspruches an.

Welche Beziehung hat Astrologie und Tarot zur Musik?

In der Musik sind auch die biblischen Bezüge sehr viel konkreter als bisher angenommen. Eine aktuelle Studie, versehen mit einem Geleitwort des Pontificio Istituto di Musica Sacra, zeigt dies in aller Deutlichkeit auf und weist auf Zusammenhänge hin, die bis in den Bereich der Volksfrömmigkeit und des Aberglaubens hinüber reichen. (Belz, Aurelius: Sakrale Handys. Die Verwendung des Keyboards im Spätmittelalter, www.keybooks.ch).

Das Bewusstsein, dass die Tonarten geradezu wie ein akustischer Sakralraum um uns herum angelegt wurden, wird uns kaum davon abhalten weiterhin Freude an der Musik zu haben. Wahrscheinlich versteht man sie nur besser.

Und nicht anders verhält es sich mit Astrologie und Tarot. Auch sie geben Strukturen vor, mit denen man arbeiten kann - und die zu verstehen sich lohnt. Sie führen ins Innere, zur Selbstreflexion und es schadet nicht in diesem Inneren etwas Besonderes zu erblicken. Es ist das Einzige, das wir haben, zur Verfügung gestellt für gewisse Zeit.

Allein diese Erkenntnis führt zur Wertschätzung des Gegenübers. Wie es in der Harmonie auf Übereinstimmung ankommt, ist es entscheidend, zuerst das Gemeinsame zu sehen. In der Welt des Spezialistentums gehen übergeordnete Zusammenhänge schnell verloren. Der Blick zurück ins Mittelalter kann helfen, hier einen Ausgleich zu schaffen, denn keine Zukunft vermag gutzumachen, was wir in der Gegenwart versäumen.
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